Industrielle Mess  und Regelgeräte zur Modernisierung der Versorgungsinfrastruktur

So steigern Sie die Fehlertoleranz von Versorgungsanlagen, ohne das Leitsystem vollständig zu erneuern

Während der Heizperiode 2024/2025 rückte der sichere Betrieb von Heizungs und Warmwasserversorgungssystemen besonders in den Fokus. Idealerweise werden Sicherheitsanforderungen bereits in der Planungsphase berücksichtigt. Häufig ist jedoch eine Komplettsanierung des Leitsystems nicht realisierbar, Verbesserungen sind aber dennoch erforderlich. Was lässt sich in solchen Fällen tun?

Modernisierung von Leitsystemen mit Messreglern

Eine Teilmodernisierung kann durch den Einsatz industrieller Temperaturregler umgesetzt werden. Diese Geräte erweitern die Funktionalität vorhandener Leitsysteme, indem sie Druck, Temperatur und Wärmeträgerströmung in Kesselhäusern, Wärmeverteilstationen und Pumpstationen überwachen.

Dadurch sinkt das Risiko von Rohrbrüchen, Leckagen, Vereisung und Zirkulationsstillstand.

  • Diese wirtschaftliche Lösung lässt sich einfach in eine vorhandene Automatisierung einbinden:
  • Kosten – Der Preis eines Automatisierungskits (Sensor, z. B. Widerstandsthermometer der DTS‑Serie oder Drucksensor PD100, plus Regler 2TCR1) liegt unter 200 EUR inkl. MwSt.
  • Funktionalität – TCR‑Regler verfügen über integrierte Alarm‑ und Abschaltlogik sowie Sensor‑ und Aktuatorüberwachung.
  • Inbetriebnahme – Es müssen lediglich bis zu 10 Parameter eingestellt werden.
  • Universaleingang – Ermöglicht Druck‑, Temperatur‑ oder Füllstandregelung.
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Beispiel: Implementierung eines TCR-Reglers

In einem Heizkreis ist ein zu niedriger Systemdruck zu überwachen; im Störfall muss die Pumpe abgeschaltet werden, um Schäden durch Trockenlauf zu vermeiden.

Durch Installation eines 2TCR1 Reglers und eines PD100 Drucksensors wird die Pumpe automatisch gestoppt, sobald der Druck unter den Grenzwert fällt. Notwendige Schritte:

  1. Sensor mithilfe eines Membrantrenners installieren.
  2. TCR‑Gerät montieren.
  3. Verdrahtung herstellen.
  4. Regler parametrieren.

Falls erforderlich, überträgt der TCR die Messwerte über eine digitale Schnittstelle an die Leitstelle.

Leitsysteme mit Fernüberwachung erweitern

Ein Dispatchingsystem beschleunigt die Reaktion auf Störungen und verbessert die Übersicht. Voraussetzung ist, dass die Regler digitale Kommunikations¬schnittstellen unterstützen.

Kann die vorhandene Automatisierung keine Daten digital übertragen, modernisieren Sie – wie oben beschrieben – die wichtigsten Knotenpunkte.

Aktuelle Trends zeigen, dass klassische SCADA Leitsysteme für Basisaufgaben unnötig komplex sind. Für einfache Automatisierungsaufgaben genügen Cloud Monitoring Dienste wie AcytecCloud.

Vorteile:

  • Kein eigener Server erforderlich – Daten sind von jedem internetfähigen Gerät aus zugänglich (mit entsprechenden Rechten).
  • Sichere Datenspeicherung in zuverlässigen Rechenzentren.
  • Der kostenlose Basisumfang reicht für die Überwachung von IHU‑, BHKW‑, Kesselhaus‑ usw. Anlagen aus.
  • Die Gesamtkosten für die Fernüberwachung liegen unter 100 EUR (einschließlich Netzwerk­gateways und Installationsmaterial).

Beispiel – Umsetzung einer Fernalarmierung

Ziel ist es, den leitenden Techniker im Fall eines kritischen Druckabfalls im Heizsystem per Mobiltelefon zu benachrichtigen. So kann eine schnelle Diagnose und Gegenmaßnahme erfolgen, wodurch die Wärmeversorgung für die Bewohner sichergestellt bleibt.

Überprüfen Sie zunächst, ob das Gerät, das das Ereignis überwacht, über eine digitale Kommunikationsschnittstelle verfügt. Anschließend verbinden Sie das GG-24-Cloud-Gerät (GSM, WLAN, Ethernet), führen die Erstkonfiguration über das Cloud-Dashboard durch und richten die Alarmbenachrichtigung ein (per E-Mail oder Telegram).

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Alle Funktionen industrieller Regler ausschöpfen

Lesen Sie die Dokumentation Ihrer installierten Automatisierungsgeräte (einschließlich TCR Regler) aufmerksam durch. Häufig verbergen sich zusätzliche Funktionen, die die Sicherheit erhöhen und die Ausfallrate senken.

  • Alarm‑Logik kann auf Hilfsausgängen abgelegt werden.
  • Steuerkreise lassen sich überwachen, um Aktuatorprobleme frühzeitig zu erkennen (Ventilfehler, Schützdefekte, festhängende Starter).
  • Selbst Basis‑TCR‑Modelle unterstützen solche Optionen.

Leider werden diese Möglichkeiten bei der Inbetriebnahme oft ignoriert, weil man sich mit dem Grundbetrieb zufriedengibt.

Beispiel – Modernisierung ohne Mehrkosten

Es soll erkannt werden, wenn ein Regelventil nicht auf Steuersignale reagiert (LBA Funktion – Loop Break Alarm). Mögliche Ursachen sind eine unterbrochene Signalleitung, eine defekte Signalquelle, ein Antriebsausfall oder mechanisches Klemmen.

  • Aktivieren Sie die LBA‑Funktion.
  • Parametrieren Sie zwei anwendungsbezogene Grenzwerte.

Dies sind einfache, aber äußerst wirkungsvolle Maßnahmen im Hinblick auf das Kosten Nutzen Verhältnis. Durch die Kombination dieser Ansätze können Versorgungsunternehmen die Anlagenzuverlässigkeit verbessern, Ausfälle verhindern und in Notfällen die Reaktionszeit minimieren.

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